Ich berate als Landschaftsobstbauer ehrenamtlich Menschen im Vogelsberg, die Streuobstwiesen aufbauen oder junge und alte Obsthochstämme pflegen wollen.
Warum?
Die Obsthochstämme auf Weide, Acker und an den Straßen sind in vielen Vogelsberger Dörfern seit den 1960er Jahren verloren gegangen. Jahrhunderte gehörten sie zum landschaftsprägenden Bild unserer Region. Technisierung und Effizienzsteigerung der Landwirtschaft waren eine der Ursachen für die Beseitigung der Bäume. Durch die großen Rodungen erscheint die Landschaft heute oft als „ausgeräumt“ und monoton.
Seit einigen Jahren erkennt man den biologischen Wert („Biodiversität“), der durch den Verlust der Streuobstwiesen verloren gegangen ist. Das gilt auch für die alten hessischen Obstsorten, die in unseren Dörfern selten geworden sind. Streuobstwiesen sind heute Erholungslandschaften, sie dienen dem Menschen zur Entspannung und sie haben neben dem Artenreichtum auch günstige Auswirkungen auf Boden und Wasser.